9. March 2023 Allgemein

SDG 4 – Bildung für alle und was du dafür tun kannst

Wir alle nutzen unser Wissen jeden Tag. Wir sind reich an Dingen, die wir gelernt haben und immer wieder anwenden können. Doch Bildungschancen sind noch immer nicht gerecht verteilt. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung ist deshalb eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN, mit denen weltweit ein besseres Leben für alle erreicht werden soll.

Wie der Plan für hochwertige Bildung bis 2030 aussieht, kannst du hier lesen. Ein Plan ist aber nur so gut wie seine Umsetzung. Nach dem Motto Think globally, act locally” geben wir dir deshalb die wichtigsten Ideen dafür, wie du für bessere Bildung für alle aktiv werden kannst.

Sei kritisch und bilde dich fort

Man muss kein Genie sein, um beim Thema Bildung als gutes Beispiel voranzugehen. Falschinformationen und Halbwahrheiten sind heute nämlich leider sehr verbreitet. Das bedeutet, dass deine Freund:innen und Familienmitglieder auch nicht immer alles besser wissen, nur weil sie älter sind oder etwas spannendes gelesen oder im Internet gesehen haben. Oft muss man gar nicht tonnenweise Bücher gelesen haben, um etwas als falsch zu entlarven. Man muss nur die richtigen Fragen stellen. Sokrates war einer der wichtigsten Philosophen, obwohl von ihm keine einzige wichtige Theorie stammte. Sein Genie war, dass er ganz naive Fragen gestellt hat, wenn scheinbar kluge Leute von ihren tollen Ideen erzählt haben. Sein kritisches Denken hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war auch sehr wertvoll – und ist es immer noch. 

Ehrenamtliche Arbeit

Für alle die ein dringenderes Bedürfnis verspüren, etwas Gutes zu tun, gibt es die Möglichkeit der ehrenamtlichen Arbeit. Je nach den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten kann man sich z.B. als Lernhelfer:in anbieten, Frezeitbuddy für geflüchtete Menschen werden, bei der Kinderbetreuung helfen (denn viele Erwachsene mit Kindern wollen sich auch weiterbilden) und noch vieles mehr. In verschiedenen Städten gibt es Angebote von Hilfsorganisationen, und auch die Stadt Wien hat ein Freiwilligenprogramm.

Mache auf soziale Hürden an Schulen aufmerksam

Nicht wenige Schüler:innen in Österreich haben Zuhause keine ruhige und unterstützende Lernatmosphäre. Viel zu viele müssen in der Schule sogar mit Vorurteilen, Rassismus und Diskriminierung kämpfen. Das raubt Energie, macht wütend und ist entmutigend. Es muss sehr viel passieren, um diese Ungerechtigkeit zu überwinden. Um die Situation aber ein wenig besser zu machen, ist es wichtig darüber zu reden. Egal ob du noch zur Schule gehst oder nicht, sprich über deine Schulerfahrungen und versuche die Erfahrungen anderer zu hören und sie nicht mit diesen Problemen allein zu lassen.

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Melisa Erkurt (@melisaerkurt)

Es braucht unfassbar viel Motivation, so viel, wie man eigentlich von keinem Kind verlangen kann, um diese ungeheure Anstrengung aufzuwenden, das vererbte Bildungsschicksal anzukämpfen.“

Melissa Erkurt in ihrem Buch “Generation Haram”

Vielleicht führen deine Gespräche ja dazu, dass mehr Menschen aus verschiedenen sozialen Umfeldern Lehrer:innen werden. Das wäre laut Melisa Erkurt ein Schritt zu einem besseren Bildungsangebot in Österreich.

Aktivismus

Jede gesunde Demokratie braucht eine Bevölkerung, die aktiv Forderungen stellt und Druck auf die Politik ausüben kann. Aktivismus ist dafür zentral und ist auch eine Möglichkeit, Menschen zu finden, die die eigenen Werte und Ideen teilen. So kann man von Gleichgesinnten lernen und sich als Teil von etwas Gutem weniger alleine fühlen. Auch hier kann du online leicht fündig werden, beispielsweise auf der Seite von südwind.at.
Du bist in letzter Zeit sicher auch auf Berichterstattung über Aktivismus gestoßen. Vielleicht findest du über diesen Weg Gruppen, die sich für Themen einsetzen die dir wichtig sind. Beispielsweise gab es 2022 die Unibesetzungen in österreichischen Städten. Die Organisation „Erde brennt” hat durch die Aktion gemeinsam mit vielen Aktivist:innen Maßnahmen gegen die Klimakrise und auch Verbesserungen für das Bildungssystem eingefordert.

Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Die Menschenrechte sagen, dass Menschen mit Behinderungen die selben Rechte haben, wie alle anderen. Dennoch gibt es Organisationen die rund um die Uhr darum kämpfen müssen, dass Menschen mit Behinderungen arbeiten dürfenEltern sein dürfen und zur Schule gehen dürfen. Und das auch in Österreich. Viele dieser Organisationen haben als Motto „Nichts über uns ohne uns”, weil noch immer viel zu oft über Menschen entschieden wird, ohne ihnen ein bedeutendes Mitspracherecht zu geben. Und es ist leider viel zu einfach, die Meinungen von Menschen mit Behinderungen zu ignorieren. Gehörlose Menschen, Menschen mit Lernschwierigkeiten, Sehbehinderungen und allen anderen Behinderungen sind aber ein genauso wichtiger Teil unserer Gesellschaft, wie alle anderen und du kannst helfen. Höre ihnen zu, kommuniziere mit ihnen, unterstütze sie, wenn sie das wollen, und lasse sie mitgestalten.

„Bei Barrieren denken die meisten ja an bauliche oder andere Barrieren. Aber die wichtigste Barrieren ist, dass viele glauben, dass wir nichts können. Das ist die Barriere im Kopf und die sollte natürlich abgebaut werden.“

Erich Girlek war Selbstvertreter aus Salzburg

Unterstütze globale Organisationen 

Bei einem so großen und wichtigen Thema ist es dann doch wichtig zu sagen, dass man zusammen mehr schafft als alleine. Darum raten wir abschließend dazu, Organisationen zu unterstützen, die das globale Thema Bildung auch global angehen. Unicef ist nur ein Beispiel für eine unterstützenswerte Organisation, vor allem seit die COVID-19 Pandemie den Bildungsfortschritt weltweit ins Stocken brachte.